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ŠUMARSKI LIST 11-12/1992 str. 54     <-- 54 -->        PDF

Der Botanische Garten und das Reservat von Velebit
(Anläßlich der 25-jährigen Begründung)
Zusammenfassung


Der Botanische Garten von Velebit ist der einzige subalpine Botanische Garten
in der Republik Kroatien. Er wurde im Jahre 1967 vom Institut für Naturschutz
der R. Kroatien in Zagreb und vom Forstwirtschaftsbetrieb »Senj« in Senj auf
Vorschlag des bekannten Botanikers Prof. Dr. Fran Kušan gegründet. Der Garten
liegt im Nordlichen Velebit, am nördlichen Fusse von Veliki Zavižan (1677 ml,
im Modriæ-dolac. Die Meereshöhe beträgt ca 1500 m und die Gesamtfläche ca
50 ha. Er steht unter Naturschutz als Hortikultur-Denkmal und seine Umgebung
(Zavižan-Balinovac-Velika kosa) als abgesondertes botanisches Reservat. Der Garten
ist 42 km (Strasse) südostlich von Senj und 84 km westlich vom Nationalpark
»Plitvièka jezera« entfernt. Auf Grund des Naturschutzgesetzes der R. Kroatien
im Velebitmassiv stehen seit längerer Zeit unter Naturschutz das strikte Naturreservat
»Hajduèki und Rožanski kukovi«, der Nationalpark »Paklenica«, und das
spezielle Waldvegetations-reservat »Štirovaèa«; jedoch sind geschützt oder unter
der Prozedur des Schutzes auch andere Reservate und Naturdenkmäler.


Die grundsätzliche Zweckbestimmung des Gartens mit Reservat ist das Studium,
die Popularisierung und wissenschaftliche Forschung der Flora und Vegetation
der subalpinen Areale des Velebitmassivs. Ungerfähr 1 km nördlich vom
Garten, unter dem Gipfel Vuèjak (1645 m), befindet sich das ständig offene Alpinistenheim
»Zavižan« (1594 m) und die gleichnamige Wetterwarte.


Das Gebiet des Botanischen Gartens und Reservats ist gut erforscht und
zeichnet sich durch zahlreiche lithologische, geomorphologische, klimatische, pedologische,
vegetationskundliche, faunistische, ästhetische und andere Eigentümlichkeiten
der ursprünglichten Natur aus, die typisch für subalpine Weiten des
Velebitmassiw sind. Die Kalk- und Dolomitgesteine verschiedener geologischer
Zeiten verwirklichen die berühmte Vielförmigkeit der Reliefs und Karsts. Für
das dortige ausgesprochen subalpine Klima sind besonders charakteristisch die
niedrigen Lufttemperaturen und Temperaturinversionen, grosse relative Luftfeuchtigkeit
und Bewölkung, heftige und häufige Winde, grosse Niederschlagsmengen,
grosse Schneemengen und- Höhe und eine langandauernde Schneedecke. Im Gebiete
des Gartens mit Reservat wurden 6 verschiedene Bodentypen neutraler bis
ausgesprochen sauerer Reaktion beschrieben.


Die Vegetation im Botanischen Garten und Reservat gehört dem subalpinen
Bioklimat und Vegetationsgürtel, der durch zwei klimazonalen Phytozönosen
charakterisiert ist: das Legföhrengebüsch (Pinetum mughi croaticum) und der
subalpine Buchenwald (Fagetum croaticum subalpinum). Unter den 13 festgestellten
Wald- Wiesen- und anderen Paraklimax-Gesellschai´ten meistverbreitet sind
die verschiedenen Fichtenwaldtypen (Piceetum croaticum subalpinum, Calamagrostio-
Piceetum dinaricum), die Buntschwingel-Wiese (Festucetum pungentis), der
subalpine Borstengras-Rasen (Nardetwn subalpinum) und die Fragmente der Feisund
Schutthalden-Vegetation.


Die autochtone Pflanzenwelt in den angeführten und anderen Phytozönosen
stellt den grundlegenden Pflanzenfond des Gartens dar. Die Pflanzen von Velebit,
die derzeit in der Garten nicht vorhanden sind, werden gesammelt, übertragen
und in die entsprechenden natürlichen Umgebungen des Gartens gepflanzt. Alle
Pflanzen werden mit kroatischen und lateinischen Namen bezeichnet. Unter den
ca 900 Pflanzen, die in Betracht für das geplante Pflanzen-inventar kommen, ist
bisher im Botanischen Garten und Reservat mehr als die Hälfte gekennzeichnet.
Darunter zeichnen sich besonders einige endemische seltene Velebit-Pflanzen aus,
wie z. B. Degenia velebitica, Sibiraea croatica, Saxifraga prenja, Saxifraga velcbitica,
Leontopodium alpinum var. krassense, Dianthus bebius, Seseli malyi, Aubrietia
croatica, Edraianthus croaticus, Campanida waldsteiniana, Campanula /enestrellata,
u. a.


Die Pflanzung und Pflanzenbezeichnung im Garten und Reservat werden gemäss
dem aufgestellten Plan, der Liste und Kartothek des gesamten Pflanzeninventars
durchgeführt. Ständig wird Pflanzenmaterial gesammelt, determiniert und
ein Herbarium zusammengestellt, sowie periodisch auch die Samenkolektion der