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ŠUMARSKI LIST 6-8/1989 str. 101     <-- 101 -->        PDF

WARUM ALTEN UND NICHT ETWA DIE JUNGEN BAUME, STRAUCHER ODER
KRAUTER DIE ERSTEN SIND, DIE VON FREMDSTOFFIMISSIONEN
SICHTBAR GESCHADIGT WERDEN


Zusammenfassung:


Die langjahrigen Verunreinigungen der Atmosphare durch die Industrie verandern
grossraumig die Umweltbedingungen der Lebewelt. Die Baume gehoren
zu den ersten Organismen, welche direkt oder indirekt von den Luftverunreinigungsstoffen
betroffen werden. Alles spricht dafiir, dass bei der Entstehung der
Schadsymptome die bauminternen Systemeigenschaften, die mit dem Alter und
den hohen Dimensionen der Baume verbunden sind, eine wesentliche Rolle spielen.
Der Wassertrasport der hoch gewachsenen Baume wird unzureichend, sei es
durch die verminderte Wasseraulnahme im Boden, sei es durch die vergrdsserte
Blatttranspiration. Die im Leit und Speichersplint befindlichen VVasserreserven
werden im Laufe der Vegetationsperiode verbraucht (Abb. 1), wobei der Wassernachschub
sehr langsam geschieht (Abb. 2).


Die bauminternen Nahrstoffreserven unterliegen ausscrdem einer jahres


zeitlichen Veranderung. Im Friihling, unmittelbar vor dem Blattaustrieb werden


die Nahrstoffreserven mobilisiert und weitgehend verbraucht. Eine neue Vorrats


bildung geschieht erst im Herbst (Abb. 3—7). Man kann davon ausgehen, dass


jede Veranderung des Bodenchemismus sowie die saurebedingte Blattauswas


chung (Abb. 9) den bauminteren Mineralstoffhaushalt langfristig beeinflussen und


beeintrachtigen kann.


Ausserdem wurde auf eine mogliche Einwirkung der Seneszenz—Hormone


hingewiesen, die eine alljahrliche Samenbildung, GestaLtung der Blattfliichengro


sse (Abb. 8), vorzeitige Blattverfarbung, haufigere Kurztriebbildung und sichtba


re Minderung des Hohenwachstums bewirken.


Mr