DIGITALNA ARHIVA ŠUMARSKOG LISTA
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ŠUMARSKI LIST 5-6/1968 str. 25 <-- 25 --> PDF |
nis über seine Biologie, Oekologie und Bekämpfung nur begrenzt. Die Schäden waren nunmehr immer grösser, und einige der devastierten Tannenbestände mussten eingeschlagen werden. Es wurde klar, dass A. fundella einen sehr gefährlichen primären Schädling der Tanne darstellt. Im Mai 1967 wurde eine Kontrolle in bezug auf den Befallszustand dieses Schadinsekts in allen Wirtschaftseinheiten des Waldgebietes von Gorski Kotar, wo die Tanne vorkommt, durchgeführt. Man stellte fest, dass 5S%> dieser Fläche befallen war. Auf 4.615 ha war der Befall stark, auf 15.245 ha mittelstark, auf 21.134 ha schwach (Tab. 1). In diesem Zusammenhang wurde beschlossen, dass man die Bekämpfung der Falter der Tannennadelmotte mit chemischen Mitteln vom Flugzeug aus und zwar vermittels der Methode der Heissvernebelung durchführt. Die Bekämpfungsversuche fanden im Walddistrikt Bitoraj, Forstamt Fužine auf einer Fläche von 1.137 ha statt. Das war das erste Mal, dass man an die Bekämpfung der Falter selbst herantrat ,da es bis dahin fast stets Raupen waren, die in den Wäldern mit chemischen Mitteln vom Flugzeug aus bekämpft wurden. Da man dabei, sozusagen, den ersten und letzten Falter vernichten musste, wurde dem Ausschlüpfen der Falter besondere Aufmerksamkeit zugewandt. An drei Beobachtungsstellen (720 m ü. M., eine Anhöhe; 950 m ü. M., südliche Exposition; und 950 m ü. M., nördliche Exposition) wurde das Ausschlüpfen der Falter aus den Kokons beobachtet. Das Aussclüpfen begann am 3. VI. und endete am 4. VII. Einzelheiten sind aus Tab. 2 und Graph. 1 ersichtlich. Die Vernebelungsaktion wurde in zwei Serien durchgeführt: die erste fand vom 3. bis 5. VI., und die zweite vom 22. bis 25. VI. statt. Jedesmal wurden 3 1 ha des 20»/o DDT-Präparats »Pantakan« (= 600 g ha des DDT-Wirkstoffes) ausgebracht. Die Qualität der ersten Behandlung war unzulänglich, so dass kein Erfolg zu verzeichnen war. Die zweite Behandlung dagegen war sehr qualitätsmässig und erfolgreich. Auf den Kontrolltafeln ,wie überall im Walde, lag eine grosse Menge von vernichteten Faltern (Tab. 4). Dadurch lag die Wirksamkeit dieser Methode der Tannennadelmottebekämpfung klar auf der Hand. Auf Grund der Anzahl der vernichteten Falter versuchte der Autor die Grösse des verhinderten Schadens zu ermitteln. Für diese Berechnung nahm der Autor die folgenden Elemente in Betracht: die Schädlichkeit eines Falters (Anzahl der in der Zukunft der Vernichtung ausgesetzten Nadeln) und die Zahl der Nadeln, die zur Produktion von 1 m3 Tannenholz nötig sind. Aus Tabelle 5 ist ersichtlich, dass die aus den vernichtenten Faltern zu entwickelnden Raupen einen Schaden (Verlust) von 0.23 bis 4,46 m3/ha verursacht hätten. Mit Rücksicht auf die Unsicherheit der einkalkulierten Elemente haben die erwähnten Ziffern nur einen Orientierugscharakter. Die Anzahl der Behandlungen hängt von der Dauer des Ausschlüpfens und der residuellen Wirkung des Insektizids ab. Die Resultate der Untersuchung über die Residualität des Insektizids waren nicht klar, wie es früher immer bei der Bekämpfung der Raupen in Auenwäldern gewesen ist. Die unklaren Resultate sind vermutlich die Folge der Tatsache, dass die Falter hauptsächlich ruhten an den Wänden der Drahtkäfige, wo sich die vergifteten Zweige befanden, so dass sie selten mit dem Insektizid in Berührung kamen. Aus den Angaben (Tab. 4 und Graph. 1) ist jedoch ersichtlich, dass das Insektizid noch mindestens 11—12 Tage nach der Behandlung wirkte. Die Lebensdauer der Falter wurde in zwei Serien untersucht. In den ersten betrug sie durchschnittlich 8,2 Tage und schwankte zwischen 3 und 12 Tagen. In den zweiten betrug sie nur 4.4 Tage (2—8). Die Differenz wurde wahrscheinlich durch bedeutende Unterschiede in der Temperatur (und der relativen Luftfeuchtigkeit ?) zur Zeit der ersten und zweiten Beobachtung verursacht. Die Parasiten der Tannennadelmotte A. funðella waren bisher nicht bekannt. Aus den ungefähr 2.000 Kokons in Glassgefässen gingen nur 10 Exemplare von Parasiten aus und zwar: Dicladocerus euryalus Haliday (Hym., Eulophidae), 2 Weibchen; Tetrastichus sp. (Hym., Eulophidae), 5 Weibchen — nach der Ansicht von Dr. Bouèek handelt es sich hier wahrscheinlich um eine neue Art; Gelis providus Forst. (Hym., Ichneumonidae) 1 Weibchen und 2 Männchen — nach Dr. Sedivy handelt es sich um einen Hyperparasit. Jedenfalls war der Effekt der Parasiten in der Eindämmung der Massenvermehrung der Tannennadelmotte im Gebiet von Fužine in 1967 praktisch bedeutungslos. |