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ŠUMARSKI LIST 11-12/1955 str. 246     <-- 246 -->        PDF

holz wäre minderwertiger als Holz ohne Kern. Da aber die Fragen der Qualität des


Feldescheholzes mit Braunkern, besonders technische und mechanische Eigenschaften


bzw. Pilzwiederstandsfähigkeit wenig erforscht sind, haben wir uns an unserer Fakul


tät eingehend mit diesen Fragen befasst.


Die Untersuchungen von Beni æ (2) haben bewiesen, dass braunkerniges Holz
(der Kern) dem unverkernten Teil (dem Splint) des verkernten Stammes bzw. dem
Holz unverkernter Stämme in mechanisch-technischen Eigenschaften nicht nachsteht.
Es war deswegen wichtig festzustellen, ob der Braunkern pilzwiederstandsfähiger als
unverkerntes Holz ist, da diese Eigenschaft einen grossen Einfluss auf die Dauerhaftigkeit
jeder Holzart ausübt.


Nach der bekannten Klötzchen-Methode haben wir der zerstörenden Wirkung
verschiedener Pilze das Kernholz bzw. Splint aus demselben Stamm unterzogen.
Vergleichend haben wir auch das Holz unverkernter Stämme einer Prüfung unterzogen.
Folgende Pilze würden genommen: Polyporus adustus, Polystictus versicolor,
Pholiota squarrosa, Coniophora cerebella, und Daldinia concentrica. Einige dieser
Pilze sind sehr polyphage Holzzerstörer wie z. B. Coniophora cerebella, Polyporus
adustus. Andere sind in unserem Lande hauptsählich als spezifische Zerstörer des
stehenden Escheholzes zu betrachten.


Die Stämme wurden im späten Herbst — Ende November 1954 — gefallen und
Stammteile in das Institut eingebracht und nach DIN-Normen in Klötzchen geschnitten.
Sämtliche Bäume haben wir am denselben Tag fallen lassen, ebenso wurden
Bäume vom denselben Standort genommen. Einige von den gefallenem Bäumen waren
mit, andere ohne Kern. Insgesammt wurden Proben von 7 Stämmen mit Kern und
S Stämme ohne Kern genommen. Es handelte sich um eine kleine Depression mit
reinem Feldeschebestand im Waldgebiet der Fakultätsförsterei Lipovljani neben Fluss
Sava, cea 100 km östlich von Zagreb. Die Bäume waren 60—70 Jahre alt, hochstammig,
astrein und wegen des dichten Standes mit schwach entwickelter Krone.


Die Pilze wurden auf Malz-Agar in Kolle-Schallen kultiviert und Klötzchen
direkt auf das Mycelium aufgelegt. In einigen Schallen war ein Klötzchen aus Splint
und ein aus Kern desselben Stammes, in anderen waren 2 Klötzchen aus Stämmen
ohne Kern. Versuchsdauer 3 Monate bei Zimmertemperatur 18—20° C. Durch die
Unterschiede zwischen »Anfangsgewicht« und »Endgewicht« wurde die holzzerstörende
Tätigkeit einzelner Pilze festgestellt. Insgesammt haben wir 342 Proben genommen,
davon 139 Klötzchen aus Braunkern und 203 aus unverkerntem Holz, hier deswegen
grössere Zahl der Proben, da wir auch Klötzchen aus unverkernten Stämmen (63) einer
Prüfung unterzogen haben.


Die Ergebnisse unserer Untersuchungen sind in den Tabellen 1, 2 und 3 zusammengefas-
st, Da sie auch deutschen Text haben, wird auf die Tabellen hingewiesen.


Zusammenfassend konnten wir feststellen:


1. Der Braunkernteil der verkernten Stämme ist im allgemeinen gegen in Versuch
einbezogene Pilze wiederstandsfähiger als der Splintteil derselben Stämme.
2. Interessant ist die Tatsache, dass mehr oder weniger für die Esche speziphische
Pilze, die bei uns sehr oft an lebenden Eschebäumen vorkommen, wie z. B.
Pholiota squarrosa und Polyporus hispidus, totes Escheholz viel langsamer zerstörren
als z. B. polyphager Polystictus versicolor.
3. Von sämtlichen in Verbuch einbezogenen Pilzen ist der stärkste Zerstörer
Polystictus versicolor. Wie aus den Tabellen ersichtlich ist, auch dieser gefährliste
Zerstörer hat den Splint mehr als den Kern beschädigt. Andere Pilze zerstören das
Escheholz — Splint und Kern — viel langsamer.
4. Es war weiter interessant festzustellen, dass im Durchschnitt das Holz unverkernter
Stämme mehr als der Splint der Stämme mit Kern zerstört war. Wir
nehmen an, dass bei kernigen Stämmen die Prozesse der Verkermmg — die Bildung
von Thyllen und Ausscheidung der Kernstoffe — sich auch an der Grenze des Kerns
und Splintes abspielen. Wir werden diese Tatsache in weiteren Untersuchungen genau
feststellen versuchen und nachprüfen.
Wie aus der Tabelle 1 zu ersehen ist, zerstören einzelne Pilze sehr verschieden
einzelne Stämmme bzw. ihre Kern- uns Splintteile. Wir nehmen an, ähnlich wie es
Gäuman n (6) beim Kern der Buche betont hat, dass der Braunkern bei der Feldesche
keine statische,sondern eine dynamische Erscheinung ist, die ihren Anfang,
Höhepunkt und Altersstadium hat. In verschiedenen Entwicklungsstadien besitzt der
Kern verschiedene Pilzwiederstandsfähigkeit, was unsere Versuche auch bewiesen
haben.